Das
Kniegelenk ist ein anatomisches Wunderwerk,
denn es verrichtet Spitzenleistungen: Täglich
machen wir 4.000 bis 6.000 Schritte, bei denen
etwa das Dreifache unseres Körpergewichts
auf dem Knie lastet. Diese Belastung erhöht
sich auf das Fünffache beim Treppensteigen.
Im Laufe eines Lebens wird das Kniegelenk millionenfach
gebeugt und gestreckt.
Obwohl das Kniegelenk äußerst
robust angelegt sein muss, ist es gleichzeitig
erstaunlich beweglich. Ohne diese Flexibilität
könnten wir weder gehen, sitzen noch laufen.
Möglich wird dies durch ein fein abgestimmtes
Zusammenspiel der Gelenkflächen, Kreuzbänder,
Menisken, der Kniescheibe sowie der dazugehörigen
Muskeln.
Aufbau
Im Kniegelenk treffen Ober- und
Unterschenkel aufeinander. Die Gelenkflächen
sind jeweils mit Knorpel überzogen, um die
entstehende Reibung bei Bewegung zu vermindern
und Stöße bei beschleunigter Laufbelastung
aufzufangen. Da Ober- und Unterschenkel unterschiedliche
geometrische Formen haben, liegen halbmondförmige
Menisken als Ausgleich dazwischen. Um ein stabiles
Gelenk zu bilden, werden Ober- und Unterschenkel
zudem durch Kreuz-, Innen- und Außenbänder
miteinander verbunden. Vor dem Gelenk befindet
sich die Kniescheibe (Patella). Sie ermöglicht
mit Hilfe ihrer Sehnen die Kraftübertragung
vom Ober- zum Unterschenkel.
Funktionsstörungen
Diese komplizierte Bauweise ist
anfällig für Verletzungen und Verschleiß.
Das Risiko für Verschleiß erhöht
sich bei Fehlstellungen, Übergewicht, Bewegungsmangel
und nach Verletzungen. Aber auch übertriebener
Ehrgeiz beim Sport kann für das Gelenk schädlich
sein. Wenn gelenkerhaltende Behandlungsmethoden
die Funktionsfähigkeit des Knies nicht wieder
herstellen können, muss daher ein Gelenkersatz
in Betracht gezogen werden.
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